Experimente mit Infrarot

Seit ein paar Tagen beschaeftige ich mich mit den Moeglichkeiten im Bereich der Infrarotfotografie. Mein erstes Opfer war eine alte, ausgediente Nikon D100.
Der erste Versuch bezog sich darauf wieviel IR die D100 ueberhaupt durchlaesst, denn vor dem Sensor sitzt ein Sperrfilter, welcher IR Licht mehr oder weniger sperren sollte. Bei der D100 scheint es wohl eher weniger denn mehr zu sein. Um dies aber heraus zu finden, habe ich einfach mal die IR-Fernbedienung meines Fernsehers bei gedrueckter Taste fotografiert. Der IR Lichtstrahl der Fernbedienung ist im Bild deutlich zu sehen, die Kamera ist also fuer IR recht empfaenglich, siehe Bild:


Da ich mich vorher noch nie mit IR-Fotografie befasst habe, verfuege ich auch ueber keinen Infrarotfilter. Was also tun, wenn man nur mal eben ein paar Testbilder machen will? Hierbei ist es von Vorteil wenn man noch aus der "Filmschule" kommt und noch Diafilme im Archiv hat. Oftmals wurde bei einem Auftrag der letzte Diafilm nicht mehr voll belichtet, trotzdem wurden Sie sofort zur Entwicklung eingeschickt, da der Kunde ja auf die Dias wartete. Das unbelichtete Endstueck wurde mir dann mit den gerahmten Dias immer mit gesendet. Meist habe ich das weggeworfen, aber zum Glueck habe ich noch ein paar dieser Endstuecke wieder gefunden. Diese sind fuer ein paar "Quick and Dirty" Tests genau das richtige. Denn: Ein unbelichteter, aber entwickelter E6 Film ist tief schwarz, laesst also kaum Licht im sichtbaren Spektrum zwischen 400nm und 700nm durch. Wohl aber laesst er IR Licht ueber 700nm durch.

Um dies zu testen, kam mir ein alter Cokin Filterhalter sehr gelegen. ( Jaja, ich habe auch mal Blau Verlauf, Sepia Verlauf und Was-Weiss-Ich-Cokin-Verlauf-Filter gekauft und mich damit tot geknipst ... das sind gefuehlte 100 Jahre her) Jedenfalls habe ich den alten Filterhalter raus gekramt und einen Filter rein gesteckt. Hinter den Filter 2 Streifen des entwickelten aber unbelichteten E6 Film geklemmt. Das ganze vor ne 50mm 1,8 Linse und nen Versuch gestartet.

Als Testobjekt diente mir mein Firmenstempel und davor ein weiteres Stueck entwickelten aber unbelichteten E6 Film. Das Ergebnis: Oberes Bild ist normal, unteres mit dem E6 Film vor dem Objektiv.

Man kann schoen erkennen, im oberen normalen Bild ist die Feder des Stempels kaum zu sehen. Das blaue Plastik des Stempels ist zwar in Original durchsichtig, bei dem Aufbau fuer die Testbilder fiel aber kein Licht durch, sodass dieses Plastik sehr dunkel erscheint. In der unteren Aufnahme mit E6 Film vor dem Objektiv kann man die Feder genau erkennen. Ebenfalls ist in der normalen Aufnahme der Diafilm schwarz, in der Aufnahme mit E6 Film vor der Kamera ist der Diafilm durchsichtig.
Der naechste Test den ich machen moechte ist mit der Nikon D700 und hoher ISO. Mal sehen was dabei rauskommt.

Und der Monitor im Hintergrund ist nicht der einzige, aber die einzige "Roehre" welche ich noch besitze. Und den nutze ich ab und an immer noch aus gutem Grund ... ansonsten haengt er an einem alten PC der nur fuer den Papierkram gedacht ist.