Sunday, December 6, 2009

Ein Blick in die Glaskugel....

...versuchen derzeit viele Kollegen. Was wird das naechste Jahr fuer uns bringen? Wird Microstock unser Ende sein? Laufen demnaechst auch alle "Red Carpet" Veroeffentlichungen ueber Micros wie z.bsp. Shutterstock? So und aehnlich ist es derzeit auf vielen Seiten zu lesen. Sicherlich ist die momentane Situation nicht gerade erfreulich fuer die traditionellen Fotografen, ganz so Schwarz sehe ich die Angelegenheit aber trotzdem nicht.
Meine Meinung hierzu:
Es ist nicht von der Hand zu weisen dass Microstock einen erheblichen Anteil des Bildjournalismus abgegraben hat, dennoch findet man nicht alles bei den Micros.
Wer z.bsp. mal nach authentischen und natuerlich wirkenden Bildern von Menschen sucht, der wird sich bei den Micros schwer tun. Entweder es gibt diese Bilder dort nicht weil sie nicht angenommen werden ( z.bsp. nicht kommerziell genug ) oder die paar angenommenen authentischen Bilder werden nicht gefunden, da sie nicht oft genug heruntergeladen werden und somit in den Suchergebnissen ganz am Ende landen.
Microstock hat mehr oder weniger seine eigene Bildsprache entwickelt. Diese bunte Schillerwelt, 2 Blenden ueberbelichtet und immer schoen knallig. Authentische Bilder passen in dieses "Bild" eben nicht rein. Ich denke mal das Bilder aus dem wahren Leben auch naechstes Jahr nach wie vor ueber die klassischen Kanaele laufen und honoriert werden.
Genauso verhaelt es sich mit Bildern die Markenwaren oder sonstige Urheberrechtlich geschuetzte oder Patentierte Produkte darstellen. Mein in der bwWoche abgebildeter Mercedes Fluegeltuerer auf Goldtalern wird bei Micros nicht zu finden sein, genauso wenig wie das Windows XP Betriebssystem im Papierkorb. Sicherlich sind das keine Kracherbilder, haben aber ein annehmbares Honorar eingebracht und , viel wichtiger, sowas ist bei Micros nicht zu finden.


Auch die Presse- und "Red Carpet" Fotografie wird sich wohl kaum auf die Micros verlagern. Jeder Fotograf der damit bei den Micros anfaengt, wird ueber kurz oder lang feststellen, dass die 30 cent Downloads nicht einmal die Benzinkosten decken um zum Termin zu fahren. Daher werden viele Berufseinsteiger z.bsp. das "Red Carpet" Programm von Shutterstock allenfalls dazu nutzen um den Fuss in die Tuer zu bekommen. Diejenigen die es wirklich schaffen, steigen frueher oder spaeter um auf die klassischen Vertriebskanaele, wenn sie mal erkennen wie die Verdienste mit Ihren Micro-Presse-Bildern laufen.
Meine Aufmacher waehrend der griechischen Wahlkaempfe 2004 von Georgos Papandreou ( jetziger Premier Griechenlands) und Dora Bakogianni ( damals Buergermeisterin Athens, nach den Wahlen 2004 Aussenministerin ) habe ich damals nicht ueber Micros verkauft und wuerde es nach wie vor nicht machen.


Ich denke mal, eine Umorientierung ist von noeten. Fuer die klassischen Vertriebskanaele DAS Material beschaffen was die Micros nicht anbieten wollen oder koennen. Wer dennoch Micro-Like Bilder macht, der wird wohl sein Material auch dort vermarkten muessen, der traditionelle Bildermarkt gibt hierfuer keinen Heller mehr her. Wie denkt Ihr darueber???

7 comments:

  1. hi mischa...habe gerade einen termin für ne große sonntagszeitung gemacht, diese zeitung wird nie einen microstocker anrufen, das ist mal klar und wenn sie einen sonnenuntergang von fotolia druckt ist das ihr recht....würde ich auch machen.
    das bild kostet gerade mal 1 euro, der fotograf bekommt dafür 30 cent.....wie lange muss der fotografieren um auf das honorar zu kommen wo ich für diesen auftrag eingestrichen habe....ich sag nur tausende !

    aus diesem grunde gehen mir die microstocker zur zeit am arsch vorbei.

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  2. Wie gesagt, ich denke ja auch es kommt drau an was fuer Bilder man anbietet.
    Und das die Zeitungen keinen Microstocker fuer ne Termin anrufen, das ist ja mal ganz klar... lach

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  3. meine angst ist alleine die...das die microstockpreise als druckmittel verwendet werden.....so unter dem motto...wie kannst du für ein bild 60 euro verlangen wo ich das gleiche doch für 1 euro bekommen.

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  4. Wenn es tatsaechlich die gleichen Bilder sind, zahlen die auch keine 60,- Euro mehr, das ist ganz klar. Wenns aber Bilder sind die es bei Micro nicht gibt?

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  5. also für kneschke bilder wird wohl niemals wieder einer mehr als 1 euro bezahlen...das gleiche gilt für die meisten naturbilder ohne tiere.

    aber da hört es schon auf

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  6. Bei Fotolia gibt's z.B. Top-Fotos von Stieglitzen ab 13 Cent. Und Grünfinken. Und Marder. Und Dachse. Und Eisvögel.

    Und überhaupt Wildlife vom Feinsten.

    Leute, machen wir uns nix vor:

    Entweder gehen wir ins Aktuelle oder machen Stories. Oder wir saufen rettungslos ab.

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  7. Noch was, zu Fotolia:

    Da gibt es z.B. 27.001 Dateien zu Paris, Foto, Video, Illustration und Vektorgrafik.

    Und da gibt es auch Fotos von Corbis. Da kostet die erweiterte Lizenz 600,-- Euro. Und normalerweise kostet die 20,-- Euro.

    Das ist der Punkt:

    Du bist als kleiner da einfach der A...

    Ein "großer Name" kriegt das 30-fache (!!!), was du kriegst.

    Weil Micro ist nicht gleich Micro.

    Arcurs People-Fotos kosten auch echtes Geld.

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